
Bettlersteigsattel
Sonnentanken in der Rofaner Gruba
Liebe Tourenfreunde,
Sonnentanken in der Rofaner Gruba
Die Gruba, dieses wunderschöne Rofanjuwel, sollte man öfter besuchen. Ob bei Pulver, Firn oder Harsch, landschaftlich zauberhaft und beeindruckend, ergeben sich verschiedenste Routen, die da sind von West nach Ost gesehen: Seekarlspitze, Rosskopf Scharte West, Bettlersteigsattel (=Rosskopf Scharte Ost), Grubascharte, AV 2221 und die Rofanspitze.
Bedingungen: Kaiserwetter, anfangs wolkenlos, um ca. 11 Uhr zog es zu, Annäherung einer Schlechtwetterfront - Süd-, steile Ost- und Westhänge harschig, ansonsten pulvrig, Windharsch, viel verblasen, insgesamt wenig Schnee, einmal über Stein gefahren, teilweise kalter Nordwind, in der Sonne warm,
die gesamte wellige Gruba alles Pulver – die Südflanke zur Rofanspitze im Harsch und Nordwind, daher von der Grubascharte auf die Ostscharte des Rosskopfes (=Bettlersteigsattel) im unberührten Pulver hinaufgespurt und in der Sonne im Rofan Hauptkamm wohlig entspannt – in der Abfahrt gingen sich einige Pulverschwünge aus, das meiste Terrain war aber zerfahren, dafür pulvrig - einige lästige Gegenanstiege (ca. 70 Hm), doch erträglich.
Lowlight: Da mein Auto diesmal in Reparatur war, musste ich mit den Öffis von Münster nach Maurach am Achensee anreisen > bis Wiesing im überfüllten Bus stehen, dann umsteigen und in der Kälte ca. 25 min auf den Anschlussbus warten!!!
Tourenbeschreibung auf die Ostscharte des Rosskopfes (=Bettlersteigsattel):
Die lockere Genusstour beginnt bei der Bergstation der Rofanseilbahn auf 1840 m. Man steigt nach kurzer Abfahrt zur im Winter teilweise geöffneten Mauritzalm 1845 m auf, fährt die Übungspiste hinab zum Umkehrplatz beim Safety Checkpoint auf 1830 m. Danach geht es nochmals ca. 10 Hm hinunter. Nach Querung der auffälligen Südrinne (Abfahrtsvariante von der Seekarlspitze) hält man sich immer an der Felsunterkante und steigt die harmlose Grubastiege empor – ausgeprägte Schratten bzw. Rinnenkarren sichtbar.
Nachdem man durch eine problemlose Engstelle hochgetourt ist, bietet sich beim Wegweiser
1945 m ein einzigartiger Blick in die Gruba, einer weitläufigen Hochfläche mit unzähligen Hügeln und Abstufungen. Es folgt eine kurze Abfahrt in den Talkessel 1920 m. Alsdann hält man sich zuerst Richtung Rosskopf, bis man die Grubascharte sieht. In der Folge steigt man problemlos zur auffälligen Grubascharte 2102 m an, aus der man zum überwechteten Rofaner Hauptkamm mit der Ostscharte des Rosskopfes 2127 m empor tourt. Die Abfahrt erfolgt direkt in die Gruba.
Namensgebung Bettlerkarsattel: hat mit dem armen Bettler nichts zu tun, leitet sich aus dem Jägerlatein ab. In der Jägersprache bezeichnet das "Bett" den Ruheplatz des Schalenwildes. Das "Bettl" weist natürlich auf ein kleines Terrain hin > gemeint ist das Kar um die Ampmoosalm. Der Name ist wie so oft herauf gewandert.
Daten: Kassa um 8.15 Uhr geöffnet – erste Gondel um 8.30 Uhr minus 5 Grad Celsius > Bergstation 1840 m > 1820 m > Mauritzalm 1845 m 8.50 Uhr > hinab zum Umkehrplatz mit dem Safety Checkpoint 1830 m 0.6 km > nochmals 10 Hm hinunter > Querung Südrinne 1820 m > Grubastiege > Wegweiser 1945 m – 150 Hm auf 1.4 km > Abfahrt Talkessel 1920 m > Anstieg in der Gruba zur Grubascharte 2102 m – 330 Hm auf 2.8 km > hinaufgespurt zur Rosskopfscharte Ost (=Bettlersteigsattel) 2127 m – 360 Hm auf 3.0 km – 10.20 Uhr – kurzes Sonnentanken – Abfahrt im besten Pulverschnee um 10.40 Uhr – mit ca. 70 Hm Gegenanstiegen bei der Bergstation 1840 m um 11.25 Uhr angekommen – Gondelabfahrt ins Tal, da Rodelbahn wegen Schneearmut und Steinen gesperrt > PP Talstation Rofan Seilbahn 975 m > mit den Bus nach Hause.