Gerlossteinwand

10.02.2025

genussarmer Schneemantel am Gerlosstein

Liebe Tourenfreunde,

genussarmer Schneemantel am Gerlosstein

Die Schönwetterphase geht dem Ende zu, dem Pulver geht es stündlich an den Kragen - die Tourenbedingungen werden immer schlechter, aber dass es so schlecht geht, hätte ich mir nicht gedacht! Aufgrund des aufkommenden Föhns, abseits vom Alpenhauptkamm und auf alle Fälle weg von hohen Bergen, Richtung Gerlos nach Hainzenberg, mit der Gerlossteinbahn hinauf, danach kurze Abfahrt zum Larchkopflift, mit dem Schlepper hoch zum Lifthäuschen, dem eigentlichen AP auf 1750 m – im Anschluss empor auf den Freikopf, dem Südgipfel der Gerlossteinwand 2198 m.

Gerlossteinwand und Steinkarspitze: Die nordseitigen Steilabbrüche der markanten Gerlossteinwand, dieser mächtigen Kalk-Dolomitenmasse, sind von weitem schon auszumachen > einzigartig und unverkennbar. Für mich um Häuser interessanter, ist aber die selten besuchte Steinkarspitze, weil das Steinkar als reines Nordgelände immer Pulver bietet. Allerdings besonders im Gipfelhang sollte eine sichere Lawinenlage herrschen, also nur bei LWS 1.

Vom Lifthäuschen dem Pistenende auf 1750 m wandert man im Almrosengelände durch ein Zirbenwäldchen, stets mit faszinierenden Blicken auf die Gerlossteinwand, am AV-Steig zum Heimjöchl 1996 m. Von da an bleibt man noch bis ca. 2130 m auf der Hauptroute Richtung Freikopfscharte.

Steinkarspitze:

In der Folge kann man entweder den ersten Steilhang am Fuße des NW-Kamms umgehen oder auf ca. 2000 m vorher direkt in der kurzen Steilstufe aufsteigen. Danach legt sich das Nordterrain etwas zurück, der Anstieg ist praktisch vorgegeben. Schließlich erreicht man auf ca. 2200 m den NO-Grat, wo man die Wintertour beenden sollte.

Doch die Steilwandfanatiker queren den extrem steilen Gipfelhang leicht ansteigend hinüber zum NW-Grat auf ca. 2250 m mit dem Schidepot. In der Folge tourt man zu Fuß am NW-Grat zur aussichtsreichen Steinkarspitze auf 2287 m.

Gerlossteinwand:

Das mächtige Kalk-Dolomitenmassiv besteht aus zwei auffälligen Erhebungen, zum einen aus dem Nordgipfel mit dem Hauptkreuz auf 2166 m, und zum anderen aus dem um ca. 30 Hm höheren Südgupf, dem Freikopf mit 2198 m. Letzterer wird hauptsächlich im Winter bestiegen, weil er ohne Gegenanstieg erklommen werden kann.

Namenserklärung Gerlos

Der Tal- und Dorfname leitet sich ursprünglich von "Gerlaise" ab.

Er setzt sich aus zwei Silben zusammen:

"Ger, Gehr" …. spitz zulaufendes Stück Land, Zwickel, keilförmige Flur

german. "gaizo", althdt. "gero", mhdt. "ger"

Hinterglied: "laise" ….. Spur, Furche – althdt. "leisa", mhdt. "leis"

Die "Gerlaise" kann als Ge(h)ren-Furche gedeutet werden.

Bedingungen: Im Gerlosssteiner Schigebiet nur wenig los, erste Gondelauffahrt um 8.30 Uhr möglich – eine großartige Aufstiegsspur mit zahlreichen Abfahrtsspuren vorhanden, pistenartiger Charakter – am AP Lifthäuschen Pistenende 1750 m ca. 20 cm Neuschnee auf gesetzter Altschneedecke – Wetter: bewölkt, Sonne abgeschattet, teilweise aufreißend, schwach windig, warm – Steinkar: zu wenig Schnee, viele Felsen schauen raus, wahrscheinlich alles windgepresst - um ca. 10.30 Uhr in der Ostflanke der Freikopfscharte Schnee bereits leicht gefirnt – danach obwohl westseitig exponiert bis zum Freikopf wieder pistenartig griffig – Abfahrt: eine der miserabelsten Downhills, die ich je gecarvt bin – besonders übel waren die gefrorenen Spuren - Schneedecke tückisch: tragend, dann wieder brechend, Bruchharsch, Harsch, windgepresst, hart – zusammenfassend: Alles außer Pulver und Eis

Daten: Gerlossteinbahn Talstation 920 m plus 1 Grad – Gondelauffahrt um 8.30 Uhr > Bergstation 1640 m > die Piste hinunter zum Larchkopflift Talstation 1570 m > mit Schlepper hinauf > Lifthäuschen Pistenende 1750 m > Auffellen und um 9.00 Uhr weg > Anstieg zum Heimjöchl 1996 m – 250 Hm auf 1.3 km > durch ein kleines Tälchen empor zur Verzweigung Gerlossteinwand-Steinkarspitze 2130 m > die Ostflanke zur Freikopfscharte 2155 m hoch > anschließend über eine breite Latschengasse problemlos hinauf zum Südgipfel der Gerlossteinwand dem Freikopf 2198 m – um 10.30 Uhr erreicht: 450 Hm auf 2.2 km – Abfahrt um 11.00 Uhr: katastrophale Verhältnisse und sehr mühsam > Gondelabfahrt - um 11.40 Uhr am AP plus 4 Grad, im Inntal plus 8