
Gressensteiner Sonnjoch
flippige Rundtour im Hinteren Luegergraben
Liebe Tourenfreunde,
flippige Rundtour im Hinteren Luegergraben
die Normalroute über das Steinbergjoch auf das Gressensteiner Sonnjoch dürfte vielen Berggehern bekannt sein, doch der weglose Abstieg über das Schrahnbachkar die steilen Westflanken hinab, wird wohl nur den Freaks vorbehalten sein. Aus meiner Sicht habe ich diese gefinkelte Route hinab nur deshalb ausgewählt, weil ich dort einmal im Winter mit den Schiern hinunter carven will. Allerdings geht der ungewöhnliche Downhill ob der Steilheit nur bei sicheren Verhältnissen. Auch lauern einige kurze Felsabbrüche > Verfahren darf man sich nicht! Die Kriterien liegen in der Direkt-Einfahrt vom Gipfel in die steile Westzone – eher links halten und erst bei ca. 2200 m nach rechts zum Rücken hinüberziehen – und wesentlich problematischer in den Steilhängen am Auslauf des Schrahnbachkars.
Gressensteiner Sonnjoch:
Dieser weit sichtbare abgeflachte Gipfel kann von vier Tälern aus bestiegen werden.
- von Inneralpbach aus durch den Luegergraben
- vom Stummerberg aus über den Märzengrund
- aus der Wildschönau über das Gressensteinalmgebiet
- aus der Kelchsau durch den Langen Grund
im Winter wird das aussichtsreiche Gipfelplateau viel häufiger besucht, besonders von der Wildschönau aus.
Namenserklärung "Schra, Schrahn, Schran, schram, schraem":
mhd. "schraejen" …. spritzen: im übertragenen Sinn von schreien, womit aber das Rauschen des Baches gemeint ist – es bedeutet aber auch ein Geländeknick, über den die Bäche hinabstürzen
In diesem Fall die Abbruchkante des Schrahnbachkars (Delta-Auslauf)
Otto Leixl: Am Steinbergjoch steht das Otto Leixl Denkmal.
Dieser außergewöhnliche Bergpionier von der Sektion München ist nach vielen Erstbesteigungen bei der Besteigung der Watzmann Ostwand tragisch tödlich verunglückt, und zwar im Jahre 1922 im Alter von nur 30 Jahren.
Ein Schlechtwettereinbruch überraschte damals 2 Seilschaften. Das Resultat:
5 Tote, nur 2 Überlebende. Alle Toten starben an Erschöpfung, Otto Leixl schlief wahrscheinlich vor Ermüdung ein und wachte nicht mehr auf > keine Verletzungen. Der damalige Alpinbericht der Berchtesgadener Bergrettung über diese Bergsteigertragödie liest sich wie ein Krimi und es ist erstaunlich, dass dieses Ereignis noch nicht verfilmt wurde.
Die berüchtigte Watzmann-Ostwand, die sogenannte Bartholomäwand, eine der höchsten Wände in den Ostalpen, hat bis dato schon über 100 Todesopfer gefordert > die Problematik: Es fehlt die Möglichkeit, heranziehende Schlechtwetterfronten aus dem Westen frühzeitig zu erkennen, ein Rückzug ab Wandmitte ist fast unmöglich. Auch lagert auf den schmalen Felsbändern noch oft Schnee weit in den Juni hinein und dieser rutscht im Laufe des Tages nach der natürlichen Erwärmung ab und verursacht den gefährlichen Steinschlag.
Rostblättrige Almrose Rhododendron ferrugineum
"Rhododendron" …… gr. Rosenbaum
"ferrum" …. Eisen, "ferrugo" ….. (Eisen-)Rost, "ferrugineus ….. rostfärbig (Blattunterseite)
Heidekrautgewächs – die Unterseiten der immergrünen Blätter sind unverwechselbar.
kalkmeidend, nur auf sauren Böden
Alle Teile der Pflanze sind hochgiftig: Ein Blatt oder eine Blüte kann bereits zu Vergiftungserscheinungen führen > Krämpfe, Herzlähmung. Ein übertriebener ständiger
Verzehr von Alpenrosenhonig bewirkt eine Senkung des Blutdrucks und eine Verlangsamung
des Herzschlags > wird deshalb in der Medizin als Blutdruckmittel eingesetzt.
Bewimperte bzw. Behaarte Almrose Rhododendron hirsutum
"hirsutum" …… stachelig, borstig, bärtig (behaarte Blattränder) – kalkliebend
Die Pflanzenbehaarung schützt vor Austrocknung durch Wind und intensiver Sonnenbestrahlung.
Außerdem bietet die Bewimperung durch die Oberflächenvergrößerung Schutz vor Wasserverlust.
Bike: Start Inneralpbach vom Wander-PP am Eingang Lueger-/Greitergraben 1000 m um 7.30 Uhr – keine PG und freie WC-Benützung > hinein in den Luegergraben am Luegerbach entlang> letzter PP Beginn Schotterstraße 1160 m bei km 2.5 > Brücke über Lueger Bach 1201 m bei km 3.0 > kurz vor Faulbaumgartenalm Abzw. Mareitalmen 1450 m bei km 5.3 > Faulbaumgartenalm 1490 m, Weg 1485 m bei km 5.8 > Abzweigung Stadlkehralm 1515 m bei km 6.2 > Filzalm 1634 m bei km 7.2 > Steinbergalm 1712 m - um 8.45 Uhr erreicht: 710 Hm auf km 7.9
Hike: um 8.55 Uhr weg – den AV-Steig empor zum Steinbergjoch 1907 m: Hier steht das Otto Leixl Denkmal > an der Südseite rampenförmig den AV-Weg folgend bis zum äußersten Gupf des Südkamms > Grathöhe Südkamm 2196 m > den breiten Südkamm empor zum Gipfelkreuz – Sonnjoch 2292 m – 580 Hm auf 3.0 km – um 10.35 Uhr angekommen – Abstieg: den AV-Steig den steilen Westrücken hinab bis ca. 2140 m > ab hier vom Weg ab und weglos hinunter zu einer Lacke 2033 m > hinab zum Rand des Schrahnbachkars und zugleich Beginn des Bachdeltas > in einem Re-Bogen hinunter um eine Felszone herum und hinaus zum Schrahnbach > Wegquerung 1765 m > AV-Steig > Bikedepot Steinbergalm 1712 m – GZ 1 Stunde 10 min auf 1.8 km
Bikeabfahrt: 20-minütige Abfahrt zum AP mit gemütlicher Rast an einem Bachl auf ca. 1590 m – km 7.8 – um 15.30 Uhr angekommen