
Gschöll Buchbergl
Irrwege am Gschöll im patzigen Schnee
Liebe Tourenfreunde,
Irrwege am Gschöll im patzigen Schnee
Ursprünglich als Runde geplant hatte ich die Überschreitung des Dalfazer Kamms, doch kurz unterhalb der Rotspitz musste ich erkennen, dass dieses Unterfangen heute nichts mehr wird > aufgrund des patzigen Schnees inkl. rapider Abschmelze herrschte erhöhte Ausrutschgefahr, auch war der AV-Steig kaum erkennbar – besonders der Abstieg vom Streichgatterl zur Langen Gasse wäre nicht vertretbar gewesen – als Alternative hätte ich eine Rückkehr zur Dalfazalm in Betracht gezogen, das schien mir zu aufwendig – daher entschied ich mich zur Umkehr und wählte die weglose Route über den Buchbergl – Hinter-Gschöll zum Gschöllkopf. Doch auch diese Tour scheiterte kläglich.
Gschöll Buchbergl
Zwischen der Dalfazer Mulde und dem Vorder-Gschöll (s'Inner-Gschöll) erstreckt sich ein eigenständiges Felsmassiv, welches gegen Westen als Steilwand abfällt und gegen Osten als felsdurchsetztes Steilgelände in Erscheinung tritt.
In der breiten Senke am Nord-Ende des Buchbergls setzt die "Lange Gasse" an.
Problem: Das Gschöll wird beidseitig durch Felswände umrahmt, daher gestaltet sich der direkte Abstieg vom Buchbergl in den Graben sehr schwierig, zumal auch noch eine Latschenzone mit meterhohen Legkiefern zu überwinden ist. Es gibt nur einen schmalen Korridor, der den Hinuntergang ins Hinter-Gschöll erlaubt – den habe ich aber nicht gefunden, außerdem bei Schnee???? So entschied ich mich für die sicherste Variante und die war auch nicht "ohne" – Abstieg ins Vorder-Gschöll: Steilgelände, patziger Schnee, Latschen, Felsen – im Wesentlichen folgte ich zuerst einer Gamsspur, danach einer Hasenspur
Fazit: Der genaue Weg bedarf einer intensiver Erkundung, allerdings niemals mehr im Schnee - und meine durchnässten Bergschuhe muss ich reparieren lassen
Geologie Rofanbrekzie: Der Kalkgesteinsmix besteht im Gegensatz zu den runden Konglomeraten aus eckigen Einlagerungen.
Es dominieren weiße verkarstete Oberrhätkalke (harte Riffkalke). Auch Rotkalke aus der Jurazeit und dunkelgraue Kössener Kalke kommen häufig vor.
Namensableitung Gschöllkopf: Nach den anstoßenden Karen, die "s'Inner- und Außer-Gschöll" heißen, benannt. Diese dienten wohl als Pferdeweiden.
althdt. Scelo …. Zuchthengst – althdt. Gi-sceli, Gschöll …. "Gegend der Hengste"
Daten: Kassa um 8.15 Uhr geöffnet – erste Gondel um 8.30 Uhr - plus 8 Grad Celsius > Bergstation 1831 m > Start nach Fotosession um 8.45 Uhr - Erfurter Hütte 1826 m > Senke 1817 m > Speicherteich Südeck 1774 m > AV-Steig: Weg kaum erkennbar, Latschen aufgrund der Schneelast gebogen, oft vergangen, mühsam, patziger Schnee – Hinweistafel Buchberglsenke 1826 m 0.8 km > am Punkt 1875 m wieder falsch hinunter zum Felssporn – sehr rutschig – Abbruch 1820 m > wieder zurück hoch zum Punkt 1875 m: Umkehrpunkt > hinunter zur Tafel Buchberglsenke 1826 m 1.8 km > von hier weglos an der Fels-UK des Buchbergls hoch (=Westwand) > breite Mulde, wo die Lange Gasse ansetzt > re hinauf zur OK 1945 m 2.4 km > schräg abwärts und nordseitig empor: übles Karstgelände mit Löcher, Rinnen, Spalten und Ritzen > Umkehr bei einer Felswand 1975 m 2.7 km > wieder zurück und ganz rüber zu den Ostabbrüchen des Buchbergls > OK 1905 m > Steilgelände Gams- und Hasenspur durch Latschen hinab > Vorder-Gschöll, Gschöllgraben 1820 m 3.2 km > die Westflanke des Gschöllkopfs empor zum AV-Steig > AV-Steig 1900 m km 3.4 > AV-Steig > Windsack Pistenquerung 1835 m 3.9 km > Senke 1817 m > Bergstation 1831 m – gesamt 440 Hm auf km 4.2 – GZ 3 Stunden 25 min – Abfahrt mit der Gondel zum PP – um 12.25 Uhr plus 13 /im Inntal plus 16

