
Gschöllkopf
einsamer Kurztrip zum Adlerhorst Gschöllkopf
Liebe Tourenfreunde,
einsamer Kurztrip zum Adlerhorst Gschöllkopf
Ausgangssituation: kurz vor Weihnachten gab es endlich ergiebige Schneefälle. Nach dem 24. Dezember 2024 setzte eine Schönwetterphase ein mit einer ausgeprägten Inversionslage > auf den Bergen warm, in den Tälern kalt. Leider durfte man die Lawinengefahr nicht außer Acht lassen, die typischen Zutaten waren vorhanden: Der Schnee fiel zum Teil mit orkanstarkem Wind, des Öfteren regnete es weit hinauf. Dadurch bildeten sich einige Regenkrusten und in jenem Terrain, welches bis zum Schneefall nur eine spärliche Schneedecke aufwies, entwickelte sich der gefürchtete Schwimmschnee. Außerdem sind laut Statistik die ersten drei Tage die unfallträchtigsten > Zurückhaltung war angesagt!
Tourbeschreibung Gschöllkopf: Die Wanderung durch das Vordere Gschöll garantiert absolute Einsamkeit, viel Schnee und durch die NW-Lage meistens Pulver – in der flachen Senke lagert immer Mehlstaub. Ein kleiner 40 Hm-Steilhang bildet die "Schlüsselstelle", kann aber bei schlechten Verhältnissen umgangen werden – bei LWS 3 vertretbar! Im Nordanstieg zum Gschöllkopf muss man einmal seine Schier wegen der Steilheit abschnallen und ca. 10-15 Hm zu Fuß raufstapfen. Die famose Rundumsicht auf der Panoramaplattform Adlerhorst lässt die Herzen höherschlagen, dagegen verläuft die kurze Abfahrt mit vielen Querungen – aber dafür genießt man die Einsamkeit.
Die Tour beginnt am Südende des Speichersees Rofan auf 1774 m. Nachdem man am Westufer zum Nordende gewandert ist, steigt man problemlos im Vorderen Gschöll an, immer sich schräg in der Westflanke des Gschöllkopfs haltend. Man kann auch in der schattigen Gschöllsenke hochtouren, dort liegen aber die größten Schneemassen – flach und ein Umweg. Oberhalb eines markanten Felsblocks bei 1840 m biegt man in den kurzen Steilhang ein. Nach der Oberkante auf 1900 m zieht man seine Spur zum Sommerweg-Eck auf 1920 m hinüber, wo man anschließend kurz steil zur OK auf 1940 m ansteigt, kann auch umgangen werden. Leichtfallend erreicht man die Einsattelung mit dem Wegweiser auf 1935 m. Von dort tourt man den Sommerweg in einigen Latschengassen empor zur Aussichtsplattform am Gschöllkopf – insgesamt 270 Hm auf km 1.5.
Bedingungen: Talstation Rofan Seilbahn 975 m um 8.30 Uhr minus 4 Grad – über Nacht auf 2000 m um die Null Grad – Bergstation 1840 m Null Grad und ab 9.00 Uhr auf 2000 m bereits plus 5 Grad – trockene Warmluft auf den Bergen, lupenreine Inversionslage, Kaiserwetter, wolkenlos, Sonne pur, warm – zuerst Abfahrt über die Piste zum Anfellen am Südende des Speichersees Rofan – ca. 30-40 cm Neuschnee auf Altschneedecke – musste die ganze Tour spuren – am anstrengendsten war der Latschenbereich auf der Nordseite des Gschöllkopfs > teilweise 50 cm Neuschnee – Abfahrt: tolle Pulverschneeschwünge, leider mit vielen Querungen und kurz
Namensableitung Gschöllkopf: Nach den anstoßenden Karen, die "s'Inner- und Außer-Gschöll" heißen, benannt. Diese dienten wohl als Pferdeweiden.
althdt. Scelo …. Zuchthengst – althdt. Gi-sceli, Gschöll …. "Gegend der Hengste"
Daten: Kassa um 8.15 Uhr geöffnet – erste Gondel um 8.30 Uhr Talstation minus 4 Grad Celsius > Bergstation 1840 m Null Grad > Abfahrt zum Speichersee Rofan 1774 m > Auffellen und Spuren 8.50 Uhr > Westufer > See-Ende Nord > mäßig ansteigen im Vorderen Gschöll Westflanke Gschöllkopf > markanter Felsblock 1840 m > Steilhang > OK 1900 m > Senke > Sommerweg-Eck 1920 m > Steilhang > OK 1940 m > Einsattelung Wegweiser 1935 m > Sommerweg auf der Nordseite > Panoramaplattform Adlerhorst Gschöllkopf 2039 m – um 10.50 Uhr erreicht – 270 Hm auf 1.5 km – Abfahrt: 11.50 Uhr – lässige Pulverschwünge und Querungen – um 12.40 Uhr Talstation Rofan Seilbahn 975 m minus 3 Grad/ Inntal minus 1 Grad