Joel

08.02.2023

lässige Wohlfühltour mit Traumabfahrt

Liebe Tourenfreunde,

lässige Wohlfühltour mit Traumabfahrt

die derzeit lang anhaltende Hochwetterlage mit eisigen Temperaturen ermöglicht herrlichen Pulver. Da die Lawinensituation sich noch immer nicht entspannt hat, muss man extrem steiles Gelände unbedingt meiden. Auch sollte man Hohe Berge und Steilgräben verpflichtend ablehnen, da dort die größte Gefahr lauert. Aus diesen Gründen und weil ich wusste, dass man auf der Saupanzenabfahrt immer unverspurten Pulver findet, habe ich das rassige Almgelände der Luegeralm mit der Besteigung des Joels ausgewählt.

Fazit: Die SW-Hänge des Luegeralmgebietes sind größtenteils niedergefahren, trotzdem findet man noch genügend Platz für eigene Snowlines. Alles Steilterrain, wo die Sonne hinscheint, ist Bruchharsch. Im Schatten pulvrig und Geländepartien, wo ein Nord drinnen ist wie NO- und NW-Hänge, ideal pulvrig. Auch Flachgelände zeigt sich mehlig. Ab der Forstwegquerung 1660 m entschloss ich mich abseits der Standardroute zur Sternboden Alm hinüber zu queren, weil ich unbedingt das Saupanzengelände für die Abfahrt erkunden wollte. Deshalb musste ich ca. eine Stunde lang spuren > gesamt 220 Hm auf 1.3 km. Die Hänge vom Gratrücken 1880 m hinab zur Sternbodenalm 1730 m und in der Folge zur Feldereralm 1600 m sind traumhaft pulvrig. Danach wird der Downhill tricky: am besten zuerst am Forstweg bleiben - hab ich natürlich nicht getan: fuhr im herrlichen Bruchharsch den Steilhang bis zum Waldrand hinunter, wechselte über den kleinen Graben und carvte hinein in eine kleine Senke - ab 1480 m in der Senke und dann hinab im Schatten des Waldrandes wieder Traumpulver bis zur Brücke über dem Luegerbach 1201 m.

Joel: Der merkwürdige Name bezieht sich auf einen "holländischen Tiroler" namens Rudolph Noel, der 1909 hier durch eine Lawine umgekommen ist. Am Gipfel thront deshalb ein großer Gedenkstein mit aufgesetztem Holzstamm. Als typischer Kitzbüheler Schitourenbuckel wird er natürlich an schönen Wochenenden hoffnungslos überlaufen, auch weil der lange Talhatscher wegfällt - 840 Hm auf 2.8 km. Unmittelbar nach ca. 5 min kann bereits über das rassige Almgebiet der Luegeralm vorwiegend südwestseitig aufgestiegen werden, bevorzugt nach Neuschneefällen mit erhöhter Lawinengefahr. Es gibt etliche Abfahrtsvarianten, was diesen Grashügel zusätzlich reizvoll macht.

Absoluter Lowlight: Vor lauter Kälte am AP beim Aufbruch habe ich mein Handy im Auto vergessen > leider keine Fotos

Daten: Start am PP Hochberg Inneralpbach Luegergraben auf 1129 m bei -12 Grad Celsius um 7.50 Uhr - 3 € PG, wird vom Bauern direkt abkassiert - der Rodelbahn entlang: 1a-Zustand - schon nach wenigen Minuten nach ca. 300 m die freie Wiese zum Lueghof empor > durch einen Schlupf am Holzzaun hindurch, kurz am Holzzaun entlang und danach schräg rechts empor hinein in das Almgelände - tolle Aufstiegsspur > Luegeralm Niederleger 1471 m - erst bei 1620 m kommt man um 9.00 Uhr in die Sonne > Wegquerung 1660 m - ab hier abseits der Standardroute 220 Hm auf 1.3 km gespurt - Sternbodenalm 1730 m > Wegkreuzung vor Steilaufschwung 1750 m > schräg links empor zur Querung des AV-Steiges 1840 m > AV-Steig > Gratrücken 1880 m > empor zum Grathügel > ca. 10 Hm hinab und empor zum Joel 1964 m - 850 Hm auf 3.9 km - um 10.40 Uhr erreicht - Abfahrt Saupanzenroute siehe oben: 11.10 Uhr > 11.50 Uhr - am AP minus 3 Grad.