Naviser Sonnenspitze

15.07.2024

Genussrunde im Hintersten Voldertal

Liebe Tourenfreunde,

Genussrunde im Hintersten Voldertal

Das Voldertal zieht sich von Volders ca. 13 km schnurstracks gegen Süden entlang am Voldertalbach bis zum Hintersten Talschluss, aus dem sich viele lohnende Bergtouren machen lassen, sowohl im Winter als auch im Sommer. Bei ca. 1800 m trifft man auf den zauberhaften Klausboden, eine traumhafte Talstufe mit schönem Zirbenbestand, Felsblöcken und den rauschenden Voldertalbach.

Folgende Berge können weglos bestiegen werden: Rosenjoch, Grünberger, Grafmartspitze, Naviser Sonnenspitze über NO-Kar und Seekarspitze. Nur auf die Naviser Sonnenspitze auf der Normalroute über das Naviser Jöchl führt ein markierter AV-Steig.

Die in den Tuxer Alpen bekannte Naviser Sonnenspitze mit den zwei Gipfelkreuzen besticht durch einen großartigen Rundumblick. Auf einem auffälligen kühnen Felszapfen steht ein Gipfelkreuz, das leicht durch Drahtseilversicherungen, allerdings voll ausgesetzt, zu erreichen ist. Vom Bikedepot bei einem großen Felsblock steigt man zuerst zu den fruchtbaren Melkböden hinunter und anschließend nordseitig über einen gut angelegten AV-Pfad zum Grat empor auf das Naviser Jöchl. In der Folge wandert man problemlos hinauf zu den beiden Gipfelkreuzen. Der kühne Felszapfen kann von der Ostseite her mit Drahtseilversicherung bestiegen werden, jedoch voll ausgesetzt – nordseitig hängt ein Drahtseil herunter, zum Teil überhängend und nicht vertrauenswürdig. Den weglosen Abstieg absolviert man über die lässige Winterroute. Bei einer Hitzewelle ist man im Nordkar gut aufgehoben und es ist auch reichlich Wasser vorhanden – ein absoluter Geheimtipp!

Namensherkunft Navis:

wahrscheinlich indogermanische Wurzel und kommt von "nav" …… fließen, schwimmen

rätoromanisch "nava" … Mulde, Taleinschnitt

vorromanisch "nava" …. Ebene, die von Geländeerhebungen gesäumt ist

Alpen-Kratzdistel Cirsium spinosissimum

Der Name leitet sich von griechisch "kirsos" für Krampfader ab.

"spinosissimum" ….. Superlativ von "spinosus" …. die dornigste, stacheligste

wortwörtlich übersetzt "die dornigste Krampfader"

Stängelloses Leimkraut: "Silene acaulis" - gehört zu den Nelkengewächsen

Der kalkliebende Tiefwurzler dringt mit seiner Pfahlwurzel bis zu 130 cm ins Gestein ein.

Die auffällige Polsterpflanze ist ein Metallophyt (= Metallzeigerpflanze). Ihr Standort gilt

als Hinweis auf im Felsen vorkommende Schwermetalle. Bei Gewittern sollte man sich

nie in der Nähe dieser Metallzeiger aufhalten!

Das beim Abstieg anschließende Kar heißt Eisenkar. Auf der Ostseite in diesem Bereich liegt auch ein Historisches Eisenbergwerk – viele Metallophyten vorhanden.

Bike: Start Großvolderberg Wander-PP Volderwildbad 1104 m um 6.55 Uhr bei 13 Grad > hinein auf der schottrigen Fahrstraße in das anfangs schattige Voldertal zur ersten Abzweigung > dort geradeaus am Voldertalbach entlang (Fahrstraße am Rückweg benützen) > kurz vor der Voldertalhütte trifft man wieder auf den Hauptweg > PP Nößlach 1430 m km 3.7 Schranken > Vorbergalm 1668 m km 5.8 > zauberhafte Klausböden ab ca. 1800 m > Steinkasernalmen 2002 m letztes Gebäude km 9.1 > am guten Forstweg empor zur Abzw. Hochalmen 2200 m km 10.8 > Karrenweg zu den Melkböden > Großer Felsblock obh. Melkböden 2230 m km 11.2 – um 8.45 Uhr erreicht – 1130 Hm auf 11.2 km

Hike: vom Raddepot 2230 m um 8.50 Uhr zuerst zu den Melkböden 2225 m hinunter > nie steil empor Naviser Jöchl Marterl 2479 m > Senke an der Südseite > kurz hinauf zum Grat > an der N-Seite zum Felszapfen: unbedingt weglos westlich zum Felsfuß für einen guten Schnappschuss - dann hinüber zur Ostseite – dort kann man drahtseilversichert ausgesetzt aufsteigen > Trittspuren zum Hauptgipfel Naviser Sonnenspitze 2619 m – 400 Hm auf 1.9 km – um 10.15 Uhr angekommen – wegloser Abstieg über das NO-Kar zu den Melkböden zum Raddepot: 1.2 km in 45 min

Bike: 25-minütige Abfahrt 1130 Hm auf 10.8 km mit gemütlicher Rast im Klausboden am Voldertalbach – am AP um 15.05 Uhr schon 23 Grad, im Inntal 34 Grad (Hitzewelle)