
Pletzachkopf
großartige Wonnetour mit vorwinterlicher Stimmung
Liebe Tourenfreunde,
großartige Wonnetour mit vorwinterlicher Stimmung
das derzeit milde Wetter erlaubt noch immer kombinierte Rad-Hike-Touren. Der Boden ist erst ab ca. 1300 m und das nur absolut im Schatten überfroren, also noch weit entfernt von einer durchfrorenen Bodenschicht.
Die famose Bikerunde – AP > Habach > Grünsbach > Anfahrt über Forstweg Bayreuther Hütte > Pletzach Unterleger > Pletzachrain mit Raddepot > zurück Pletzach Unterleger > Serpentinenweg über Kaltwasser Bründl > Rodelbahn Kramsach > Steinbruch Hagau > Brücke Hawabach > Grünsbach > Astenroute > AP – ist eine lässige Wohlfühltour der Superlative. Der kurze Spaziergang auf den aussichtsreichen Pletzachkopf mit einer herzerfrischenden Rast rundet das problemlose Unternehmen bestens ab > ein Traumtagl.
Bedingungen: Der Forstweg Richtung Bayreuther Hütte ist derzeit gut im Schuss, schneefrei und nicht gefroren. Nur in der Abfahrt zum Pletzach-Unterleger weist die Bikeroute im Oberen Abschnitt eine griffige Schneedecke auf, die aber problemlos machbar ist. Am ruppigen Karrenweg zum Pletzachrain liegt aufgeweichter Schnee, auch ohne Schwierigkeiten befahrbar. Die Bike-Abfahrt über den Serpentinenweg zum Herrgottstein hinunter entpuppt sich als Bikegenuss pur – flach, planiert, idyllisch, ein absoluter Geheimtipp - diesmal besonders schön durch das am Weg liegende Rotbuchenlaub. Die Tour findet normalerweise ihr Sahnetüpfelchen mit der Einkehr ins Liftstüberl bei der ehemaligen Talstation des Sonnwend-Liftes Wittberg in Kramsach > exzellentes Speisenangebot, ins besonders der einheimischen Küche – entschied mich diesmal aber anders, daher Astenroute genommen.
Beschreibung: Start von daheim in Münster auf 540 m bei genau Null Grad Celsius > Habach 520 m > Wander-PP beim Schranken Grünsbach 604 m > Forstweg Richtung Bayreuther Hütte – 1A-Zustand – Abzw. Bayreuth./Ludoialmen 1350 m > kurze Schneeabfahrt > Pletzachalm Niederleger 1278 m > Abzweiger Pletzachrain 1440 m > den ruppigen Karrenweg mit Schneeresten rauf zum Pletzachrain mit Bikedepot auf 1486 m – 1070 Hm und km 12.6 – zu fuß den AV-Steig hinauf zum aussichtsreichen Gipfelkreuz, ca. 10-20 cm Schnee - Pletzachkopf 1549 m – retour und Downhill zum Abzweiger Ludoibach nach km 2.0 auf 1285 m > Serpentinenweg > St. Leonhard-Grotte auf 1000 m > Herrgottstein > Kaltwasser Bründl > Rodelbahn Kramsach > Abzw. zum Steinbruch 660 m km 6.7 > Abzw. St. Wolfgang Hagau 563 m km 8.3 > Brücke Hawabach 575 m km 8.5 > Grünsbach > Astenroute > AP 540 m 80 Hm auf km 11.8 – gesamt 1150 Hm auf 24.4 km
Anmerkung: Der steinige Forstweg von der Abzw. Ludoibach 1285 m wurde 2023 endlich hinunter bis zum Holzgatterl 1180 m saniert und ist jetzt traumhaft geschottert. Das Holzgatterl war nicht versperrt.
Highlight: Ein wunderschöner Admiralschmetterling (Männchen) zog im Gipfelbereich seine Runden. Er gehört zu den Wanderfaltern und muss noch Richtung Süden aufbrechen, um überleben zu können.
Pletzach und Rotgschöss: Vom Pletzachkopf "schossen" vorgeschichtliche Bergstürze herab,
mit vielen roten Lies-Kalkblöcken (Hagauer Marmor "Tiroler Rot").
Eine "Pletze" weist auf einen lichten Fleck hin, der durch Lahngänge entstanden ist.
ahd. "plesch, plösch" ….. kahl, nackt – slaw. "ples" …. Kahle Stelle, Glatze
Admiral Vanessa atalanta - überaus interessant
Der stolze Admiral ist ein schöner Tagfalter, der von seiner Zeichnung her unverwechselbar ist. Er gehört zu den Wanderfaltern. Das bedeutet, dass er den Winter bei uns nicht überleben kann und deshalb jedes Jahr von neuem aus dem Süden einwandert.
Die eingewanderten Admirale legen dann bei uns ihre Eier an Brennnesseln ab und sterben. Die neue Generation wächst hier heran, verpuppt sich und schlüpft im Herbst. Im September/Oktober versuchen dann diese Falter den Rückweg über die Alpen nach Süden. Das schaffen jedoch nicht mehr alle vor der Kälte und einige gehen bei uns ein. Im Frühling erreicht uns dann eine neue Generation aus dem Süden. Erstaunlich, dass so ein zerbrechlich wirkender Falter den Treck über die Alpen schafft, nicht?
Die Raupen des Admirals ernähren sich wie erwähnt von der Schmetterlings-Wunderpflanze Brennnessel. Sie haben die für Brennnessel-Raupen typischen dornigen Verästelungen am Körper. Anders als die Tagpfauenaugen- oder Kleine Fuchs-Raupen findet man die Raupen des Admirals aber nie in Gruppen, da die Falterweibchen die Eier einzeln platzieren. Ebenfalls findet man die Raupen nie auf der Oberfläche des Blattes sitzend, sondern stets in einem adrett vernähten Brennnesseltütchen. Es gibt noch weitere Raupen, die Brennnesselblätter zum Schutz zusammenspinnen, diese ergeben jedoch unscheinbare kleine Nachtfalter. Die "Admiralstüten" kann man von denen der Nachtfalter- Raupen unterscheiden: sie sind meist schön sorgfältig an den Blatträndern zusammengenäht, und nicht einfach irgendwie zusammengeknüllt. Eine ordentliche Raupe also!