Schinder

01.09.2023

herrliche Rundtour am Schindermassiv

Liebe Tourenfreunde,

herrliche Rundtour am Schindermassiv

Der zu den Tegernseern Bergen im Mangfallgebirge zählende Schinder besteht aus einem Doppelgipfel, dem 1808 m hohen Österreichischen Schinder und seinem boarischen Nachbarn, dem 12 m niedrigeren Gipfel des Bayrischen Schinders. Nach dem genussreichen Anstieg auf den beliebten Österreicher beginnt mit der Überschreitung zum Boarei der interessantere Abschnitt > kurz am latschenbedeckten Westgrat hinunter und schließlich durch eine drahtseilversicherte Felsrinne die Südflanke hinab zur Querung zum Tor, dem Felssattel zwischen den beiden Bergen.

Namensgebung Schinder: kommt aus dem German. "schind" für Haut > engl. Wortstamm "skin" ….. Hautschinden …… Haut abziehen, enthäuten, abschälen. Es bezeichnet im eigentlichen Sinn das Abhäuten gefallener Tiere. Der Schinder bzw. der Abdecker gilt heute noch als gewerbsmäßiger Beruf für die Beseitigung und Verwertung von Tierkörpern. Unter dem leidenschaftlichen Jäger Erzherzog Johann diente das grassaftige Gebiet um den Schinder als reines Jagdrevier.

Wer die Route von Valepp aus auf deutscher Seite beginnt, gelangt durch das Schinderkar hierher zum Tor, muss jedoch durch ein natürliches Felsloch, dem sogenannten Schindertor, durchklettern > durch Trittstifte und Seil deutlich entschärft, nur 3 m hoch – auch die im Anschluss mit Drahtseilen versehene Geröllrinne birgt so manchen Ausrutscher.

Das ganze Unterfangen stellt einen waschechten Alpinisten aber vor keinerlei Probleme, man muss mit keinen Tücken rechnen. Der harmlose Weiterweg vom Tor zum Bayrischen Schinder ist Draufgabe. Am Rückweg zum Tor darf man die markierte Abzweigung zur Ritzelbergalm nicht verpassen.

Der beste Hinuntergang vom Tor: Vom Brunnen auf 1565 m nahe der Ritzelbergalm wandert man zuerst weglos die Wiese zu einer nicht zu übersehenen Grabensenke (Bachgraben) hinab und in der Folge am orografisch links gelegenen, parallel laufenden Rücken hinunter ( im Graben kann man natürlich auch absteigen). An der Stelle, wo sich das Gelände auffällig verflacht an einer weiten Lichtung (deutlich sichtbar etwas weiter unten liegt ein großer dürrer Baum quer im Graben), geht man über eine saftige schöne Wiese weiter abwärts. Schnell wird ein Jagdsitz auf 1380 m sichtbar > einfach darauf zusteuern. Ab dem Hochstand beginnt ein breiter Jagasteig (ausgemäht), der sich in einigen Kehren und einem geringen Gegenanstieg von nur 10 Hm bis zum Forstweg auf 1270 m hinunterschraubt. Mit einem nicht spürbaren Gegenanstieg von ca. 30 Hm am Ziehweg erreicht man wieder das Raddepot.

Nicht empfehlenswert: Über den unteren Weg (der obere Steig führt hinauf zum Österr.Schinder) wandert man zurück zum Trausnitzmarterl – sehr schlecht markiert, tw. verwachsen, auch einige Gegenanstiege.

Bike: Start mit den Bikes vom kostenlosen Wanderparkplatz Pinegg um 6.35 Uhr auf 685 m - gemütlich die Brandenberger Ache entlang Richtung Erzherzog-Johann-Klause radeln. Kurz vor der berühmten Flusssperre muss man beim ehemaligen steinernen Zollhaus nach links über eine Brücke Richtung Bayralm abbiegen. Unmittelbar nach der Brücke schlängelt sich dann auf der rechten Talseite ein traumhafter, nie steiler Forstweg zur Häuslalm empor. Nach der Alm nach 3 Kehren kommt eine Weggabelung auf 1220 m. Hier darf man sich nicht durch die Hinweistafel "Schinder" nach rechts in die Irre leiten lassen, sondern muss noch 500 m geradeaus zu den Reichenböden hoch biken. Bei der Verzweigung mit dem Fußweg auf 1270 m gelangt man zum Raddepot direkt bei den auffälligen Betonstützen – vom Wander-PP Pinegg mit Gegenanstiegen 660 Hm und 14.2 km – um 8.00 Uhr erreicht.

Hike: Aufbruch um 8.10 Uhr - Traumweg hinauf zum Trausnitzmarterl 1473 m > hinunter und rüber Richtung Trausnitzalm 1445 m > kleines Gerinne bei der Wegkehre (letzte Möglichkeit zur Wasserfassung) > den Ostrücken hinauf zum Österreichischen Schinder 1808 m – 570 Hm auf 2.5 km > Abstieg: 50 Hm auf 2.7 km - besagten Weg weiter über das Tor 1685 m – hinab über Rücken oder Grabensenke nahe der Ritzelbergalm (Beschreibung siehe oben) und am Forstweg zurück zum Raddepot - die gesamte Runde umfasst 620 Hm auf 5.2 km > ca. 3 ½ Stunden

Rückweg Bike: um 11.35 Uhr abgefahren – auf der Rückfahrt ausgedehnte Rast an der Brandenberger Ache – schließlich Heimfahrt zum AP – um 15.15 Uhr angekommen – 14.1 km und 70 Hm – FZ 45 min