Schwarzblauer Ölkäfer (Maiwurm)

14.04.2022

faszinierender Käfer mit Gelenksschmiere

Ölkäfer Meloidae ...... Maiwürmer, Blasenkäfer

Über 2500 Arten weltweit, in Europa 210 Arten, Insekt des Jahres 2020

Namensableitung: Bei Gefahr sondern diese unverkennbaren Käfer aus dem Kniegelenk ein giftiges Wehrsekret ab, das wie Öltröpfchen oder Honig aussieht. Im lateinischen Namen Meloidae ist das Stammwort Mel, mellis ..... Honig enthalten.

Schwarzblauer Ölkäfer Meloe proscarabaeus ..... Schwarzer Maiwurm

Wird oft mit dem Violetten Ölkäfer verwechselt: Die Schwarzblaue Käferart hat jedoch beim Halsschild gegen den Flügelansatz hin einen geraden Ansatz zum Unterschied des Violetten, der einen gebuchteten Ansatz aufweist.

Erscheinungsbild: bis zu 4 cm lang, Männchen wie fast immer in der Tierwelt erheblich kleiner, flugunfähig, Fühler mit auffälligen Knick (besonders bei Männchen stark ausgeprägt)

Komplizierte Larvenentwicklung: Das Weibchen legt zwischen 2000 und 4000 Eier in den Boden ab. Nur wenige schaffen es bis zum Käfer. Die Eier überwintern erst einmal. Im nächsten Frühjahr schlüpft die sogenannte Triangulinuslarve (Dreiklauenlarve): Diese klettert auf eine Blüte und lauert dort. Sie wartet auf ein Taxi in einen Bienenstock. Dazu klammert sie sich an eine Wildbiene und gelangt so in die Wabenzelle, in der ein Ei von den Bienen abgelagert wird. Dreimal dürfen sie raten, was mit der Eizelle passiert. Natürlich wird sie von der Larve aufgefressen.

Nach dem Leckerbissen häutet sie sich zur fußlosen Sekundärlarve, welche die honigreiche Wabe verzehrt. Vollgefressen begibt sich die Larve in die Erde und verfällt in einem Ruhestadium, eine Art Winterschlaf. Als Scheinpuppe überwintert sie bis zum nächsten Frühjahr.

Im Frühjahr verpuppt sie sich noch einmal und nach insgesamt 7 Larvenzyklen und zwei Überwinterungen entsteigt sie als Käfer (Maiwurm) an die Oberfläche.

Giftigkeit: Der Ölkäfer produziert im Blut einen giftigen Abwehrstoff, das Cantharidin, welches er durch Poren an den Kniegelenken abgibt (Reflexbluten). Der Käfer will sich dadurch gegen Ameisen und Laufkäfer wehren. Jedoch seine Hauptfeinde, der Igel und die Vögel, sind gegen das Gift immun. Daher steht er schon auf der Liste der aussterbenden Arten.

Gewisse Tierarten nützen die Giftigkeit des Käfers aus. Die Sporngans frisst viele Ölkäfer, um in ihrem Gewebe Gift anzureichern, ohne dabei selbst Schaden zu nehmen. Für den Menschen und die Säugetiere ist das Fleisch giftig > Giftvogel.

Cantharidin ist ein starkes Reiz- und Nervengift, das besonders eine große Affinität zu den Proteinen aufweist. Daher kann es zu Entzündungen und Schädigungen der Nieren kommen. Das wasserunlösliche Gift erzeugt auf der Haut Blasen > Blasenkäfer. Die Pharmazie nutzt das Cantharidin in Form eines Pflasters zur Entfernung von Warzen