
Tuxer Kraxentrager
Tuxer Pulvertraum im unberührten Gelände
Liebe Tourenfreunde,
Tuxer Pulvertraum im unberührten Gelände
der Winter ist noch nicht vorbei, obwohl heuer unterdurchschnittlich wenig Schnee liegt. Auch in dieser Woche fiel Schnee teilweise bis in die Tallagen > beste Voraussetzungen für Pulverschnee im schattigen Hochgebirge. Nach einer fast wolkenlosen Nacht musste man mit extremen Tiefsttemperaturen rechnen, und das war auch so: Am AP in Hochfügen auf 1490 m um 6.10 Uhr minus 8 Grad. Der Großteil der Tour um diese frühe Uhrzeit liegt im Schatten, während in der Abfahrt ab ca. 10.00 Uhr die weitläufige Viertelalmflanke von der Sonne beschienen wird (NW-Hänge).
Bedingungen: am AP auf 1490 m ca. 5 cm Neuschnee – Rodelbahn supergriffig, keine Eisstellen – Traumaufstiegsspur, insgesamt wenig Schnee – ab ca. 1700 m 10 cm Pulver auf Harsch – ab Viertelalm Hochleger 2022 m ca. 30 cm Pulver – kurz danach auf 2100 m endet die Aufstiegsspur > unberührtes Gelände – musste spuren und entschied mich für die falsche Aufstiegsvariante: normalerweise steigt man über einen gestuften Steilrücken am Sommerweg an – ich spurte aus der Mulde rechts hinauf zu einer breiten Terrasse, danach kommt die Schlüsselstelle, ein kurzer Steilhang mit etwa 40 Grad: unter der Pulverschicht ist die Auflage unregelmäßig verteilt, der Untergrund wechselt von Hart über Bruch und Grieß, teilweise bricht man 1 m ein, bei Hart droht Absturzgefahr > hab mir im Steilhang die Harscheisen angelegt (schwieriges Unterfangen), um nicht abzurutschen – nach dem Steilhang folgt eine kleine Steilstufe – danach hinübergequert zum gestuften Rücken und dort noch kurz empor zur Einsattelung am Grat mit der Wegtafel 2370 m: insgesamt 1 Stunde 40 min gespurt – am Grat starker Nordwind mit Schneefahnen, daher auf die 5 min zum Köpfl des Kraxentragers 2423 m verzichtet, außerdem war der Grat abgeblasen steinig und teilweise überwechtet – zurück in eine Mulde und Schutz gesucht: um ca. 10.40 Uhr schlief der Wind ein
Abfahrt: Die nordwestseitige Flanke ist überaus weitläufig breit, sodass man immer seine eigenen Snowtrails ziehen kann > unwahrscheinlich viele Abfahrtsrouten. Der Downhill weist mehrere kurze Steilpassagen auf, bei einem kritischen 3er würde ich da nie runterfahren. Von oben bis unten bis zur Brücke über den Finsingbach 1643 m ein stiebender Pulvertraum ohne Ende: Als erster abgefahren im unverspurten Terrain
Daten: Start am südlichsten Ende PP Talstation Zillertal Shuffle Hochfügen 1490 m um 6.25 Uhr bei minus 8 Grad > auf der Rodelbahn am Finsingbach entlang zum Ende der Rodelbahn beim Pfundsalm Niederleger 1640 m: am AP ca. 30-40 cm Altschnee mit 5 cm Neuschnee – nach Querung (Bedrohung von der Seite her von Nassschneelawinen: nicht zu spät dran sein) hinab zur Brücke über den Finsingbach 1643 m – in einer Traumaufstiegsspur empor zum Viertelalm Niederleger 1745 m > Viertelalm Hochleger 2022 m > 2100 m Spurende 8.30 Uhr > spuren: leider nicht über den gestuften Steilrücken, sondern die steile Abfahrtsroute rauf > Einsattelung Wegweiser 2370 m > wegen Nordwind nicht hinüber am Grat zum Köpfl des Kraxentragers 2423 m, sondern wieder zurück in eine Mulde – um 10.10 Uhr erreicht – Abfahrt um 10.50 Uhr – um 11.40 Uhr am AP schon plus 4 Grad.